TIPP: EIN SONNTAG MIT FRANZ KELLER UND MARIA GR0SS AUF DER APFELWIESE

Ein Sonntag, den man sich wohl kaum schöner vorstellen kann. Die Sonne scheint und ein paar Wölkchen zieren malerisch den stahlblauen Himmel. Ein laues Lüftchen weht und die Blätter der Bäume auf Marias Obstwiese wippen fröhlich im Wind und ihr Rauschen verbindet sich harmonisch mit dem Zwitschern der Vögel.

Einige Gäste haben es sich schon im Schatten der Bäume auf ihren Decken gemütlich gemacht und naschen aus der kleinen Picknicktasche von Maria.

Friedrich, Marias gut gelaunter Pudel, schlendert von Gast zu Gast, in der Hoffnung eine Leckerei aus deren Picknicktaschen zu ergattern oder sich wenigstens eine kleine Streicheleinheit abzuholen.

Um unteren Ende der Wiese, gemütlich auf einem Campingstuhl sitzend, betrachtet Spitzenkoch und Buchautor Franz Keller unter seinem Strohhut entspannt das Geschehen.


Ein wirklich idyllisches Plätzchen, zu dem nur ganz selten Gäste von Köchin Maria Groß in der Bachstelze Zutritt bekommen. Für den sympathischen Franz Keller macht Maria aber gern eine Ausnahme, denn mit seinem neuen Buch „Ab in die Küche“ hat Franz ein wichtiges Anliegen.

Menschen sollen sich wieder selbst versorgen, selber die saisonalen Zutaten beim regionalen Bauern des Vertrauens einkaufen und ihr Essen selbst zubereiten. Dann wissen sie auch was sie essen.
Denn die konventionelle Landwirtschaft ist nicht nur schädlich für die Umwelt, man denke an die Überdüngung des Bodens und die giftigen Stoffe, die irgendwann ins Trinkwasser geraten, sie ist auch teuer. Franz Keller bemängelt die oft falschen Subventionierungen und die fehlgesteuerte Verbraucherpolitik. Und denkt man an Tiere, die mit Antibiotika behandelt und unter schlimmsten Bedingungen gehalten werden und deren blasses Fleisch dann für ein paar Euro in der Kühltheke angeboten wird, ist das nicht wirklich eine schöne Vorstellung. Auch wenn man bedenkt, dass häufig viele kleine Landwirte von Großbetrieben geschluckt werden.


Franz Keller weiß wovon er spricht, denn er ist einer der besten Sternerköche Deutschlands. Er hat schon mit Paul Bocuse und Michel Guérard gearbeitet, sein Restaurant „Adler Wirtschaft“ in Hattenheim, Rheingau ist eben genau wegen seiner Qualität und Einfachheit so beliebt.
Heute züchtet er auf seinem Falkenhof im Wispertal sogar selber Schafe, Rinder und Schweine. Als Biobauer lebt er seine Philosophie.

Genau wie Maria, die auf ihrer Decke unter einem alten Apfelbaum zustimmend der Lesung folgt.
Auch Maria bezieht einen Großteil ihrer Zutaten von regionalen Produzenten, den anderen Teil baut sie in ihrem wunderschön angelegten Kräuter- und Gemüsegarten selbst an.

Saisonale Produkte sind die Basis für ihre sich regelmäßig ändernden Menüs. Für Maria ist nicht nur das Kochen mit guten Produkten, sondern auch ihr großer Garten eine Passion. Liebevoll streicht sie über die saftigen Blätter des alten Apfelbaums, „das ist noch eine ganz alte Sorte“, erzählt sie stolz.
Auch die Gäste sind völlig angetan und stehen nach Ende der Lesung Schlange, um ein signiertes Buch zu ergattern und Franz Keller noch die ein oder andere Frage zu stellen.


Maria steht, in ihrem apfelroten Kleid und mit Pudel Friedrich an ihrer Seite, schon mit einem Spaten und einem kleinen Apfelbaum bereit, den Franz und sie zum Abschluss zusammen einpflanzen. Ein schönes Zeichen und ein krönender Abschluss für diesen wundervollen Sommerabend an einem Sonntag im Juni.

Wer übrigens Franz verpasst hat, hat die Möglichkeit ihn noch einmal am 9.8.2020 bei Maria auf der Apfelwiese zu erleben. Es gibt HIER noch wenige Tickets.

Alles Liebe

Fotos: Guido Werner