TIPP: RESTAURANT BALLENBERGER IN ERFURT

Ich sitze auf der langen alten Holzbank im Restaurant Ballenberger, welches idyllisch direkt hinter der Krämerbrücke in Erfurt gelegen ist und genieße meinen Fisch von einem hübschen schwarzen Teller. Ich lehne mich zurück und beobachte das Leben um mich herum. Von meinem Platz aus, kann ich in die offene Küche blicken. Dort brutzelt und brodelt es vor sich hin und ich höre das Klicken eines Messers auf einem Brett, auf dem die frischen Zutaten kleingeschnitten werden. Neben mir am Fenster sitzt eine Studentin, die entspannt ihren Kaffee schlürft und in einem Buch liest. Dann setzt sich Christin zu mir an den Tisch. In einem lässigen Outfit, ihre blonden Haare zu einem Zopf gebunden. Sie wirkt entspannt und ruhig. Sie ist die Inhaberin des Restaurants Ballenberger.

Ein Lesecafé war schon als Kind ihr großer Traum. Nun hat sie es geschafft, ihr Restaurant Ballenberger ist zwar kein Lesecafé, aber es zählt bereits jetzt zu den festen Größen Erfurts. Dabei existiert es erst seit 2013.

Ursprünglich hat, die in Parchim geborene Christin Ballenberger, Politik und Deutsch studiert und bis zur Geburt ihrer ersten Tochter in Hamburg als Redakteurin bei einer Zeitung gearbeitet. Die Liebe hat sie dann 2006 nach Erfurt gezogen, wo sie bis heute geblieben ist. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter hat sich viel in ihrem Leben geändert, so dass sie die Prioritäten anders gesetzt und ihr Leben neu überdacht hat.
Die Vision vom Lesesafe immer im Hinterkopf, hat sie allabendlich Zuhause für Ihren Lebenspartner Frank gekocht, neue Gerichte kreiert und die Teller liebevoll, wie in einem Restaurant angerichtet. Bis sie dann 2013 den Entschluss fasste, den Schritt zu wagen und sich den Traum vom eigenen Restaurant zu erfüllen.

Zunächst ganz einfach, mit nur Mittagstisch und Kaffee. Stück für Stück entwickelte sich das Konzept fast von allein, erzählt sie. Erst folgten Themenwochen, in denen sie Gerichte aus fernen Ländern kochte. Später kamen Abendessen und bald auch Frühstück hinzu.

Die Speisekarte hält sie bewusst klein. Ihre Gerichte wechseln wöchentlich und bestehen aus Zutaten der Saison, die sie jeden Tag frisch auf dem Markt kauft. Nach Ideen muss sie nicht lange suchen, denn „die Saison gibt das Thema selbst vor“, erzählt sie. Zur Erdbeerzeit gibt es Erdbeeren, Bärlauch im Frühjahr und Spargel bis zum Johannistag. Die Menschen mögen die Abwechslung und das Neue, so kreiert sie liebevoll allwöchentlich gaumenbetörende Kombinationen. „Nur das Frühstück und die Salate sind bei uns eine feste Komponente“, erzählt sie lächelnd.

Das Kochen selbst beschreibt Christin als Intuition. Schon als Kind verbrachte sie viel Zeit in der Küche ihrer Oma, wo viel gebacken und gekocht wurde. Immer wieder hat sie die Gerichte gekostet, die Zutaten kennengelernt und dadurch ein gutes Gefühl für Geschmack entwickelt. „Eigentlich ist Kochen gar nicht schwer. Die Basics sind überall auf der Welt gleich. Eine Kombination aus Physik und Chemie“, erzählt sie schmunzelnd, „nur die Garprozesse sind kulturell unterschiedlich“, weiß sie weiter.

Sie selbst steht in ihrem Restaurant noch mit am Herd. Unterstützung bekommt sie dabei von ihren zwei Köchen. Im Service hat sie drei feste Mitarbeiter und Aushilfen.

Seit 2016 betreibt sie auch noch fünf Ferienwohnungen über dem Restaurant. Doch sie lehnt sich keinesfalls zurück. Im April gab es bereits ein gemeinsames Kochen mit Maria Gross aus der Bachstelze. Ich bin gespannt, womit sie uns als nächstes überrascht.

Alles Liebe

Fotos: ich

 

Hier findet ihr das Ballenberger:

Gotthardtstraße 25/26
99084 Erfurt

0361/64456088

www.das-ballenberger.de

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